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REZENSION DIE ORGEL BACH- CAHMAN – TRIBUKAIT

Bengt Tribukait an der Cahman-orgel der Schlosskirche Drottningholm (Schweden) Musik aus der Schlosskirche Drottningholm in Schweden: exotisch und hörenswert! Dort befindet sich ein Orgelpositiv von Johan Nicolaus Cahman (1680-1737), einem gebürtigen Flensburger, der in Schweden als Orgelbauer tätig war. Mit dieser bei Musica Rediviva erschienen CD möchte Bengt Tribukait Aufmerksamkeit auf Cahman und sein Instrument lenken. Bei der Drottninholmer Orgel handelt es sich nur um kein kleines Positiv mit sechs Registern. Sehr gut restauriert und aufgenommen, weist es seinen Erbauer als Meister seiner Kunst aus. Zwei warme Gedackte mit kultivierten Ansprechgeräuschen erzählen mit unverkennbarem Charakter, und helle, aber nie scharfe Prinzipalregister bis zur Superoktave 1′ geben dem Klang Bliss und Transparenz. Die Register sind sowohl einzeln als auch in Mischungen Klangkunstwerke, deren man nicht überdrüssig wird. All dies erklingt mit einem reinen Bach-Programm erklingt. Ohne Pedalzwingt das Instrument dazu, Werken zu spielen, die ein organistiches Schattendasein führen. Umso erfreulicher das Ergebnis für den Orgelfreund. Bengt Tribukait spielt die beiden Toccaten mit einer Natürlichkeit, als ob sie schon immer norddeutsche Orgelmusik gewesen wären. Das Cembalo muss hier keiner vermissen. In spritziger „Stylus phantasticus“ – Manier und gutem Einfühlungsvermögen in das Instrument gestaltet er die Stücke im Großen wie im Kleinen. Sein Spiel will immer weiter, hier stagniert nichts, alles entspricht dem Duktus der Komposition. Neben der Spielfreude aus Toccata D-Dur, die heiter und gewitzt daherkommt, gelingt es ihm einfühlsam die Nuancen der ganz an das subjektive „Ich“ des Gläubigen gerichteten Partita „ Ach was soll ich armer Sünder machen“ wiederzugeben. Unbekümmerte Hirtenstimmung wird durch seine Pastorella lebendig und die gewählten Teile der Kunst der Fuge haben etwas Absolutes und Abgeklärtes. Auf dieser CD passt einfach alles zusammen. Facettenreichtum von Organist, Orgel und gewählten Stücken ergeben ein homogenes Klangerlebnis. Das lesenswert Beiheft rundet diese Produktion mit Wissenswertem zur Geschichte des Orts und Instruments, Registrierungen, hochwertigen Abbildung und gut lesbarem Text ab.                                                                                Klaus-Henning Schütt
sehr gut